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Die „Große Konjunktion“ von Jupiter & Saturn

Die „Große Konjunktion“ von Jupiter & Saturn am 21. Dezember 2020 (17.20 Uhr) konnte auch in Deutschland beobachtet werden. Beide Planeten befanden sich im Sternbild Steinbock und hatten mit nur 6 Bogenminuten Abstand zueinander eine sehr enge Begegnung (1).

Ähnlich wie 7 v. Chr. wurden beide visuell als ein Stern wahrgenommen. Die dreifache Konjunktion der Planeten Jupiter & Saturn im Jahr 7 v. Chr., wird als „Stern von Bethlehem“ interpretiert. Vor über 2.000 Jahren setzten beide Planeten fast gleichzeitig zu ihren Oppositionsschleifen an (innerhalb von 1,7 Tagen). Aus diesem Grund standen sie auch längere Zeit eng beieinander (1).

Zum Vergleich war die letzte Begegnung beider Planeten am 31. Mai 2000 nicht so eng (Abstand damals: 1 Bogengrad & 9 Bogenminuten). Das waren mehr als zwei Vollmonddurchmesser (1).

Eine „Große Konjunktion“ ist so selten, weil Jupiter 12 Jahre für eine Wanderung durch den Tierkreis benötigt und Saturn ca. 30 Jahre. Alle 19,877 Jahre treffen sie aufeinander. Die Abstände beim Aufeinandertreffen sind jedes mal anders. Dies liegt an ihren Ellipsenbahnen, was zu einer Änderung der Perspektive führt (1).

Ein paar Tage vor dem eigentlichen Ereignis, am 17., 18. und 19. Dezember 2020, konnte man bereits sehen, dass Jupiter sich Saturn immer mehr annäherte.  Aus Blickrichtung der Erde standen beide am 21. Dezember ungefähr ein Fünftel des Durchmessers unseres Mondes voneinander entfernt. In Wirklichkeit trennten sie aber viele Millionen Kilometer.

Das Wetter „spielte“ leider am Tag der Konjunktion in Deutschland nicht überall mit.

Jupiter & Saturn waren am 25. Dezember, vier Tage nach dem eigentlichen Ereignis, in Nordhessen im Süd-Westen tiefstehend noch einmal auszumachen.

Die nächste so enge „Große Konjunktion“ ist erst wieder in 60 Jahren zu erwarten (1).

In größerer Distanz begegnen sich beide Planeten aber bereits in 20 Jahren im Sternbild Jungfrau wieder (Abstand dann: 1 Bogengrad & 8 Bogenminuten) (1).

Nachfolgend einige Bilder:

Quellennachweis:

(1) = Kosmos Himmels-Jahr 2020, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller

 

 

 

 

Drei Burgen in der Nordspitze

In der Nordspitze Hessens gibt es  die drei bekannten mittelalterlichen Burgen: Die Krukenburg, die Sababurg und die Trendelburg.

Um diese drei alten Bauwerke ranken sich Märchen und auch einige Erzählungen.

So ist die Krukenburg in Helmarshausen zwar eine Ruine, aber sie ist ein lohneswertes Ziel.

Sie steht als Höhenburg etwa 290 m nördlich des Dorfes Helmarshausen, einem unweit vom Nordende des Reinhardswaldes gelegenen Stadtteil von Bad Karlshafen. Sie befindet sich auf dem 184,2 m  ü. dem Meeresspiegel hohen Waltersberg. Inmitten der Burganlage steht ein ab 1107 errichteter Kirchenbau, dessen Grundriss in Form eines Kreuzes um einen Rundbau von über 13 m Durchmesser gebildet wird. Dieser Zentralbau wurde 1126 fertiggestellt und durch den Paderborner Erzbischof Heinrich II. von Werl Johannes dem Täufer geweiht. Der Bau folgte dem Vorbild der Grabeskirche in Jerusalem (1).

Die Sababurg zieht weit über die Region  hinaus Besucher  an,  auch  schon  wegen  des Märchens „Dornröschen“ und  dem in der Nähe liegenden Tierpark Sababurg.

Früher wurde sie erst „Zappenburg“, dann „Zapfenburg“ genannt. Sie entstand ab 1334 als „Zappenburg zum Schutz der Pilger des nahen Wallfahrtorts Gottsbüren. Aus der mittelalterlichen Burganlage ging ab 1490 das Jagdschloss  „Zapfenburg hervor. Ab dem Jahr 1957 wurde die Burg restauriert. Auch jetzt in der Gegenwart stehen weitere Restaurierungen an. Sababurg gehört zu Beberbeck, einem Stadtteil von Hofgeismar (2).

Die Trendelburg ist noch voll erhalten und thront stolz oben auf dem Berg der Stadt mit gleichem Namen. Sie gilt als das Wahrzeichen der Stadt.

Die Burg Trendelburg wurde als Höhenburg im 13.  Jahrhundert (1249–1311) durch Konrad III. von Schöneberg erbaut. Durch den Halsgraben getrennt, entstand in dieser Zeit vor der Burg auf dem Bergrücken eine kleine Siedlung mit zwei Tore und einer Stadtmauer. Hieraus entwickelte sich die heutige Stadt Trendelburg (3).

Nachfolgend einige Bilder:

Quellennachweis:

(1) = https://wikipedia.org/wiki/Krukenburg

(2) = https://wikipedia.org/wiki/Sababurg

(3) = https://wikipedia.org/wiki/Trendelburg

Neowise 2020

Der Komet C/2020 F3 Neowise, der hellste Komet seit Hale-Bopp 1997, war auch über Nordhessen zu sehen.

Er hatte auch die Experten überrascht, weil er so kurzfristig auftauchte, und dann auch noch mit bloßem Auge zu sehen war.

So wurde er durch das gleichnamige Weltraumteleskop erst im März diesen Jahres entdeckt (1).

Aus dem äußersten Winkel des Sonnensystems, der Oortschen Wolke, erschien er jetzt nach ca. 5.000 bis 7.000 Jahren (1) wieder in Sonnennähe.

Seine geringste Entfernung zur Sonne mit 45 Millionen Kilometern erreichte er am 3. Juli. Die geringste Distanz zur Erde hatte er am 23. Juli mit 103 Millionen Kilometern (1).

Vom 10.  bis 26. Juli verzeichnete er eine beachtliche Helligkeit von ca. 2 Mag. Dies lud regelrecht dazu ein, ihn mit bloßem Auge zu beobachten.

Ideal für die Beobachtung war unter anderem auch der Warthübel mit Friedenseiche bei Hombressen. An diesem Standort in 295 m Höhe hat man eine freie Rundumsicht in alle vier Himmelsrichtungen mit noch wenig Lichtverschmutzung. Dies nutzten auch viele interessierte Besucher aus der Region, welche durch die Lokale Presse auf den Komet aufmerksam gemacht wurden. Zu sehen waren sein 5 Bogengrad langer Staubschweif und sein Kometenkopf mit der Koma. Der Gasschweif war nur fotografisch zu erfassen.

Alle Besucher, welche sich für den Beobachtungsstandort Warthübel  entschieden hatten, konnten über die gute Sichtbarkeit des Kometen an diesem Ort sehr zufrieden sein.

Am 29. Juli hatte er bereits sehr stark an Helligkeit verloren. Der zunehmende Mond hellte außerdem den Nachthimmel auf, was zu einer weiteren Verschlechterung der Sichtbarkeitsbedingungen führte. Der Komet stand unterhalb des Sternbilds Großer Bär („weit unterhalb der vorderen Deichsel des Großen Wagens“), also schon sehr weit westlich.

Die Chance ihn ab dem 08. August nach Vollmond nochmals zu sehen (Mondaufgang war kurz vor Mitternacht), war sehr gering.

Fazit: Der Komet C/2020 F3 Neowise war ein wirklicher Lichtblick am Nachthimmel. Endlich wieder einmal ein Komet, der visuell sofort zu sehen war. Das astronomische Highlight im Jahr 2020.

Nachfolgend findest Du ein paar Bilder vom Kometen Neowise:

Quellennachweis:

(1) = https://www.focus.de/wissen/weltraum/astronomie/komet-neowise

Vaaker Störche

Das Storchenpaar in Vaake (Landkreis Kassel) zog im Jahr 2020 vier junge Störche groß.

Die Brutzeit bei den Weißstörchen liegt zwischen Anfang April bis Anfang August jeden Jahres (1).

Bei meinen Beobachtungen morgens am 05. und 06. Juni 2020, hatte es den Anschein, als würden die Jungstörche bald Flugübungen unternehmen. Meistens verweilen die Jungstörche tief geduckt in ihrem Horst, der auf einem alten Industrieschornstein thront. Wegen der Höhe des Horstes konnte  man nicht direkt in das Nest einsehen. Dies hatte zur Folge, dass man nicht alle vier Jungstörche gleichzeitig beobachten konnte.

Der Nestbau ist bei Störchen nie abgeschlossen, denn in der Regel bleibt das Storchenpaar seinem Horst treu (1).
Das Storchenpaar ist ständig dabei den Horst zu vergrößern bzw. auszubessern und das mit großer Ausdauer. Auch das Futter für die Jungen holen sie zum Teil bis aus einem Umkreis von ca. 5 km Entfernung (1). Die Anflüge der beiden „alten Störche“ auf den Horst sind teils sehr spektakulär.

Die Flügelspannweite bei Störchen kann bis zu 220 cm betragen (1).

In manchen Jahren kam es schon vor, dass die Vaaker-Störche nicht aus Ihrem Winterquartier zurückkamen. Um so erfreulicher war es, dass sie im Jahr 2020 von mir beobachtet werden konnten.

Nachfolgend einige Bilder:

Quellennachweis:

(1) = https://de.wikipedia.org/wiki/weißstorch

Park Wilhelmsthal

Der Park  Wilhelmsthal mit Schloss  ist ein Kleinod der besonderen Art.

Das Areal liegt nahe der Großstadt Kassel bei Calden im nordhessischen Landkreis Kassel. Die Anlage wurde von 1743 bis 1761 als Lustschloss für den hessischen Landgrafen Wilhelm VIII erbaut und zählt zu den bedeutendsten Rokokoschlössern nördlich des Mains. Das Schloss besitzt einen großflächigen Park mit Wasserspielen. Das Schlossgebäude kann im Rahmen von täglichen Führungen besichtigt werden (1). Eine Führung im Schloss ist nur zu empfehlen.

Einfach einmal durch den tagsüber bis zum Einbruch der Dunkelheit frei zugänglichen Park wandern, ist ein besonders schönes Naturerlebnis. Der Park ist seit 2009 Bestandteil des European Garden Heritage Network (1).

Entgegen üblichen Landschaftsanordnungen liegt das Schloss an der tiefsten Stelle des Parks. Die Gartenanlage wurde als fächerförmiges Dreiachsensystem geplant und ist selbst in eine größere landschaftliche Komposition eingebettet, die im Westen und Osten durch je ein Lindenrondell den Abschluss findet. Die Mittelachse war als wasserführender Kaskadenlauf gedacht, der in das ursprünglich in strenger barocker Symmetrie eingefasste Schlossbassin mündete. Die Ausführung wurde teilweise umgesetzt.

Durch den Siebenjährigen Krieg kamen die Arbeiten zum Ruhen. Es kam 1762 zu einer blutigen Schlacht am Schloss. Noch heute befindet sich ein Massengrab französischer Soldaten im Schlosspark. Diese Schlacht wird in der Erzählung vom „Tambour von Wilhelmsthal“ aufgegriffen, eines halbwüchsigen Trommlers der Braunschweiger Truppen, der durch ein falsches Trommelsignal versehentlich den Angriff statt des Rückzuges auslöste und somit unerwartet den Sieg über die französischen Truppen herbeiführte (1).

Um 1800 wurde der Park zu einem Landschaftspark  mit lockerer Bewaldung weiterentwickelt und das Bassin einem natürlich entstandenen Teich im Grünen angepasst. Die Kaskaden wurden zugeschüttet, und aus den Steinen der Kaskaden der Mittelachse wurde ein gotisierter Aussichtsturm gebaut (1).

Nachfolgend  einige  Bilder vom Schloss und vom Park:

Quellennachweis:

(1) = https://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Wilhelmsthal_(Calden)

Merkurtransit 2019

Der Merkurtransit vom 11. November 2019, eine „Mini-Sonnenfinsternis“.

Es war ein Ereignis, fast genauso spannend bzw. spektakulär wie eine normale Sonnenfinsternis, welche durch den Neumond hervorgerufen wird. Der Merkurtransit  gehört  somit zu den Sonnenfinsternissen, wenn es auch nur eine sehr kleine Sonnenfinsternis ist.  Man hat bei diesem Ereignis das Gefühl eines wirklichen kosmischen „Life-Erlebnisses“. Wobei dann auch noch relativ schnelle astronomische Abläufe sichtbar und erlebbar werden. Merkur benötigt für einen Sonnenumlauf nur 88 Tage (2).

Ein Pünktchen vor der Sonnenscheibe. Der Größenvergleich: Sonnendurchmesser = 1,4 Mill. km, Merkurdurchmesser = 4.879,4 km (1). Während der Beobachtung betrug die  Größe der Merkurscheibe  nur den  194. Teil der Sonnenscheibe (2).

Beim diesjährigen Transit wurde außerdem eine sehr geringe Distanz zum Sonnenscheibenmittelpunkt erreicht. Merkur befand sich zum Einen wieder in unterer Konjunktion zur Sonne, zum Anderen passierte er fast gleichzeitig seinen aufsteigenden Knoten, den Kreuzungspunkt mit der Ekliptik. Die Merkurbahn ist 7° zur Erdbahn (Ekliptik) geneigt. Dieses Ereignis sollte insgesamt 5h28m 48s andauern. In Mitteleuropa konnten allerdings nur ca. 50% des Ereignisses verfolgt werden, da die Sonne bereits nach der Hälfte des Ereignisses unterging (2). An diesem Tag waren in Deutschland die Wetterbedingungen nicht überall gut. Vielerorts war es bewölkt.

Kontaktdaten vom 11. Nov. 2019 (MEZ): 1. Kontakt: 13h35m29s; 2. Kontakt: 13h37m10s; Mitte: 16h19m39s; 3. Kontakt: 19h02m22s; 4. Kontakt: 19h04m03s (2).

Die Zeitspannen zwischen den einzelnen  Merkurtransiten sind enorm. Der erste selbst miterlebte Merkurtransit fand am 07. Mai 2003 statt.  Die Beobachter in Nordhessen konnten dieses Ereignis bei  hervorragendem Wetter und in voller Länge mit verfolgen.

Nach   13 Jahren und zwei Tagen,   am 09. Mai 2016, war es dann wieder soweit. Auch bei diesem  erneuten Transit waren  die   Wetterbedingungen in Nordhessen  sehr  gut.  Die  Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beobachtung   waren  Brilliant. Der 1. Kontakt fand um 13.12 Uhr (MESZ) statt. Das Wetter blieb während der gesamten Laufzeit von sieben Stunden stabil. Die Sonne ging allerdings aufgrund des nicht ebenen Beobachtungsgeländes, das Gelände stieg in Nord-West-Richtung an, vor dem Merkuraustritt unter. Rundherum ein schönes Event, konnte man doch den Größenunterschied zwischen Sonne und Merkur noch einmal deutlich wahrnehmen. Auch die Geschwindigkeit von Merkur war spürbar, und konnte beeindruckend nachvollzogen  werden (3).

Alle drei Merkurtransits (2003; 2016; 2019) waren von ganz Mitteleuropa aus beobachtbar. Der nächste Merkurtransit findet erst im Jahr 2032 statt (2).

Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.

Nachfolgend ein Foto:

Quellennachweis:

(1) = https://de.wikipedia.org/wiki/Merkur_(Planet)

(2) = Kosmos Himmels-Jahr 2019, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller

(3) = Kosmos Himmels-Jahr 2016, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller

 

The Great American Eclipse 2017

The Great American Eclipse 2017, die totale Sonnenfinsternis in den USA 2017, beobachtet im US-Bundesstaat Wyoming bei den Cowboys in Riverton.

Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 2017 in den USA war die nachfolgende Sonnenfinsternis von 1999 mit der Saros Zyklus-Nr.  145 (1). Genau nach 18 Jahren, 11 Tagen und 8 Stunden war es wieder soweit, der Neumond schob sich bei diesem Zyklus wieder vor die Sonne (2).

Eine Sonnenfinsternis ist immer ein aufregendes, spannendes,  außerordentlich  seltenes  und  mitreißendes  Ereignis.

Der Wunsch diese Sonnenfinsternis zu beobachten bestand schon länger. Die Planungen für diese Reise begannen für mich und meine Frau bereits im November 2016.

Am 18. August ging es endlich los. Wir flogen von Frankfurt aus nach Denver, dann weiter nach Casper im US-Bundesstaat Wyoming. Per Mietauto fuhren wir dann von Casper nach Riverton. Hier trafen wir weitere uns bekannte Enthusiasten  aus Deutschland. Wir wollten uns das Ereignis zusammen in Riverton oder der nahen Umgebung ansehen. Die Wetterprognosen für Riverton waren gut, lagen sie doch immerhin bei 85 % Sichtbarkeit für das Ereignis. Überhaupt wetteiferte Riverton mit dem nahe gelegenen Casper um die Wette. Die besseren Wetterprognosen wechselten zwischen den beiden Städten ständig hin und her.

Unsere kleine Gruppe, bestehend aus insgesamt sieben Personen, suchte einen Tag vor dem Ereignis, einen geeigneten Standort ca. acht Meilen nordöstlich von Riverton an der Hidden Valley Road aus. Der Standort lag ziemlich genau auf der Zentrallinie auf einem Hügel etwas abseits vom Highway auf einer Nebenstraße (3).  Man hatte einen 360 Grad Rundumblick. Von dem höher gelegenen Hügel  aus, würde man auch den Kernschatten besser herannahen sehen. Direkt an dem Highway hatten sich bereits viele Camper in Einbuchtungen niedergelassen.

Sehr früh am 21. August 2017 fuhren wir zum ausgewählten Standort, um  unser Equipment aufzubauen. Die Sonne ging zu diesem Zeitpunkt gerade farbenprächtig über dem Horizont im Osten auf. Es bot sich dem Betrachter ein wunderbares Farbenspiel.  Die Lufttemperatur lag anfänglich bei angenehmen 18 Grad Celsius, später bei über 30 Grad Celsius. Unsere kleine Gruppe  staunte nicht schlecht, dass auch bereits andere Beobachter diesen Standort ausgewählt hatten. Es zeigte sich, dass wir vom nahe gelegenen Highway so gut zu sehen waren, zumindest die Autos, dass immer mehr begeisterte Sonnenbeobachter nachfolgten. Das Gelände war aber so groß, dass für alle Platz vorhanden war. Da waren Familien, welche Ihr Zelt aufgebaut hatten, Camper mit Komplettausrüstung, Motorradfahrer, und weitere Autos mit euphorischen Beobachtern.  Pünktlich zum Ersten Kontakt,  um 10.22 Uhr Ortszeit (3), hatten wir unsere Ausrüstung aufgebaut. Der Himmel war zu Beginn des Ereignisses klar, es zogen im Verlauf der partiellen Phase aber einige Cirren vor die Sonne. Näher zur Totalitätsphase hin,  klarte der Himmel zum Glück wieder auf. Nun stieg bei allen Teilnehmern die Anspannung. Man bekam gerade noch mit, dass ein Camper es sich auf seinem Autodach gemütlich gemacht hatte. Die Kameras klickten in immer kürzeren Sequenzen. Es wurde zunehmend dämmriger.

Um 11.41 Uhr Ortszeit war es dann soweit (3). Es herrschte plötzlich fast komplette Dunkelheit. Für ca. 2,5 Minuten (3) liefen unglaubliche, fast filmische Szenen  für die Beobachter hintereinander ab. Da war der zweite Kontakt mit Perlschnureffekt, die anschließende Korona mit unglaublich langen Streamern, der dritte Kontakt mit Diamanteffekt und gut sichtbaren Protuberanzen. Dann wurde es wieder hell, die Beobachter waren von den Eindrücken begeistert.

Fazit: Eine sehr gut beobachtbare, sehr mitreißende, und sehr eindrucksvolle Sonnenfinsternis, bei der das Wetter im richtigen Moment bis auf den Punkt genau gepasst hat.

Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.

Nachfolgend einige Bilder:

Quellennachweis:

(1) = Kosmos Himmels-Jahr 2017, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller

(2) = https://de.wikipedia.org/wiki/Saroszyklus

(3) = https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenfinsternis_21._August_2017

Die Karlsaue mit Orangerie

Die Karlsaue befindet sich in der Kasseler Fulda- Niederung zwischen der Mündung der Drusel unterhalb des ehemaligen Stadtschlosses (heute Standort des Regierungspräsidiums) und den Giesewiesen am Auestadion im Süden (1).

Die Anlage erstreckt sich direkt südöstlich unterhalb der Innenstadt an der Schönen Aussicht, wo sie bis an den Friedrichsplatz heranreicht. Dort führt am Staatstheater die Gustav-MahlerTreppe in den Park hinunter (1).

Der am Hang nach Süden sich erstreckende Bereich ist stark bewaldet.  Zwischen Rosenhang, Kriegerdenkmal und dem Weinberg ist der Park unterschiedlich  gestaltet. Der Verlauf der Drusel trennt den Berghang von der eigentlichen barocken Parkanlage mit Orangerie ab (1).

Die  Parkanlage ist auf  ausschließlich flachem Gelände angelegt worden.  Sie beinhaltet zahlreiche künstlich angelegte  Teiche und kanalartige Wassergräben. Die  Vegetation ist sehr vielfältig.

Vom Barockschloss Orangerie mit dem Astronomisch-Pysikalisches Kabinett, in der Nähe des Regierungspräsidiums, führen drei Achsen von der Karlswiese  zum Großen Bassin und der dahinter liegenden Blumeninsel Siebenbergen (1).

An der weitläufigen Karlswiese stehen  klassizistische  Skulpturen.

An der Orangerie beginnt auch der Planetenwanderweg, der zu großen Teilen innerhalb der Karlsaue verläuft (1).

Im Süden befindet sich  ein großer Teich, in dessen Mitte ein klassizistischer  Tempel auf der Schwaneninsel steht. Der Küchengraben hinter dem Aueteich mündet in eine weitere ringförmige Wasseranlage, die bis zur Blumeninsel Siebenbergen führt und diese umgibt (1).

Nachfolgend einige Bilder:

Quellennachweis:

(1) = https://de.wikipedia.org/wiki/karlsaue

Schlösschen Schönburg

Das Schlösschen Schönburg befindet sich  im Hofgeismarer Park Gesundbrunnen.  Es wurde ehemals auch Montcherie genannt (1).

Von 1787 bis 1790 nach Plänen von Simon Louis du Ry im frühklassizistischen Stil erbaut, diente das Schloss als Wohnsitz für den Landgrafen Wilhelm IX, den späteren Kurfürsten Wilhelm I (1).

So dominiert es nicht durch seine bauliche Größe, sondern durch seine Schönheit.

Beschaulich schmiegt sich das kleine Schloss in den Park Gesundbrunnen ein (1).

Der Park mit z. T. altem  Baumbestand, hat eine überschaubare Größe.  Er bietet viel Ruhe und lädt zum Spazierengehen ein.

Nachfolgend einige Bilder:

Quellennachweis:

(1) = https://de.wikipedia.org/wiki/Schlösschen Schönburg

Mondfinsternis 2019

Die Totale Mondfinsternis  vom  21. Januar 2019 war in den Frühstunden  von ganz Deutschland aus zu sehen (1). Die Temperaturen waren sehr frostig, bei klarem Himmel. Während der Totalität wirkte der Sternenhimmel wie bei Neumond. Im Verlauf der Finsternis bedeckte der Mond auch mehrere Sterne.

Frühaufsteher wurden trotz eisigen Temperaturen mit einem brillanten Spektakel belohnt. Der Beginn der Totalität war um 5.41 Uhr und das  Ende der Totalität um 6.44 Uhr  (1). So war das Seeing während der gesamten totalen Phase  am Beobachtungsstandort in Hofgeismar/ Hombressen gut.

In den nächsten neun Jahren wird   in unserer Region  keine Totale Mondfinsternis mehr zu beobachten sein.

Nachfolgend einige Bilder:

Quellennachweis:

(1) = Kosmos Himmels-Jahr 2019, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller

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