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Wie der Name meiner Seite schon sagt, geht es bei meinen Beiträgen um Astrofotografie & Naturfotografie.
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Im Englischen als „Solar Eclipse“ bezeichnet, erfährst Du hier Vieles über Sonnenfinsternisse in verschiedenen Beiträgen.
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Am 08. April 2024 fand in den USA eine spektakuläre Sonnenfinsternis statt.
Eigentlich sind die Wetterprognosen für Texas (USA) immer recht gut. Scheint doch hier fast immer die Sonne vom klaren Himmel herunter. Doch für den 08. April 2024 sollte das anders sein. 90 % Wolken und sogar Regen waren vorhergesagt worden.
Schnell entschlossen ein Astro-Kollege und ich kurzfristig von San Antonio (Texas) in den Bundesstaat Maine nach Nordosten zum Ort Mars Hill nahe der kanadischen Grenze zu reisen. Hier sollte eine stabile kalte Hochdrucklage vorherrschen, mit einer maximalen Tagestemperatur von 15 Grad Celsius. Ein weiterer Astro-Kollege, welcher bereits vor Ort war, favorisierte diesen Standort. Hier sollte es „ruhiger zu gehen“, als in Houlton, wo die NASA einen Beobachtungspunkt aufgebaut hatte.
Diese Aktion war nicht ganz einfach, musste doch das Equipment wieder eingepackt, Flüge, Mietauto und Unterkunft schnell gebucht werden.
Die einzelnen Stationen waren: San Antonio, Houston, Boston, Bangor, Houlton, und dann letztlich Mars Hill.
Auf der Autofahrt von Boston nach Bangor merkte man, dass der Autoverkehr stark zugenommen hatte. Auch mehrere Aussichtspunkte (u. a. ein Ausblick auf den Mount Washington) waren bereits von Enthusiasten „belagert“. Ein Parkmitarbeiter erzählte uns, dass innerhalb von zwei Tagen ca. 8.000 Autos diesen Punkt passiert hatten.
Pünktlich 2 Stunden vor Beginn der partiellen Phase trafen wir in Mars Hill ein.
Der Standplatz befand sich am Fuß eines Wintersport- Areals. So konnten wir mit dem umfangreichen Aufbau beginnen. Auch der Astro-Kollege, welchen wir hier treffen wollten, war bereits an diesem Standort eingetroffen. Mein Reise- Kollege hatte eine Vielzahl an Kameras aufgebaut, u. a. auch eine Drohne.
Ich hatte geplant auf einer Montierung mit Doppelbefestigung inkl. Nachführung, 1. ein Objektiv für Videoaufnahmen anzubringen und 2. einen kleinen Refraktor für die Fotografie aufzusatteln. Die 2 ½ Stunden andauerte Finsternis hatte ihren Höhepunkt (Totalität) um 15:30 Uhr Ortszeit. Die Totalität dauerte hier am ausgewählten Standort 3 Minuten und 9 Sekunden an.
Fazit: Sehr spektakulär; keine einzige Wolke; es kühlte sich stark ab; große Streamer der Korona waren zu sehen; mehrere Protuberanzen (davon ein Bogen und eine freischwebende Protuberanz); Planet Venus und Jupiter waren zu sehen; orange Einfärbungen am Horizont waren auszumachen.
Nachfolgend einige Bilder vom Ereignis:
Video: Totale Sonnenfinsternis 2024, Mars Hill, Maine USA: https://Youtu.be/yqTzIPb2j0w
In den Vormittags- und Mittagsstunden fand am Dienstag den 25. Oktober 2022 eine partielle Sonnenfinsternis statt (1).
Diese war von Mitteleuropa aus teilweise in geringen partiellen Phasen sichtbar (1).
Das Maximum fand am Ort 77 Grad 17 Min. östlicher Länge und 61 Grad 47 Min. nördlicher Breite während des Sonnenuntergangs statt (1).
So wurde z. B. in Kassel ein maximaler Bedeckungsgrad von 25,7 % erreicht. Beginn war um 11h10m, Maximum 12h10m und Ende 13h12m (1).
Die Finsternis war in Nordhessen stark von Wolken beeinträchtigt.
So war auch das Aufsuchen der Sonne und das anschließende Scharfstellen eine Herausforderung.
Die Sonne zeigte sich hier nördlich von Kassel nur einige Male, und selbst dann waren oft leichte Schlieren oder Wolkenfetzen vor der Sonne mit Mond vorhanden.
Es war ein regelrechter Tanz durch die Wolkenbänke. Der erste Kontakt konnte so nicht beobachtet werden. Erst 3 Minuten nach der max. Phase hier am Beobachtungsstandort zeigte sich die Sonne mit Mond zum ersten Mal.
Auch die Belichtungsverhältnisse wechselten sehr schnell und oft, und waren teilweise unberechenbar. Man musste die ISO-Zahl und auch die Verschlusszeiten ständig ändern bzw. anpassen. Die Blende war durch das Teleskop fest vorgegeben.
So wählte ich zur Sicherheit das geprüfte Filter von der Fa. Baader mit der höheren Dichte von 5,0 aus.
Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.
Nachfolgend kannst Du Dir einige Fotos des Ereignisses ansehen:
Quellennachweis:
(1) = Kosmos-Himmelsjahr 2022, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller.
Endlich einmal war wieder eine Sonnenfinsternis in Deutschland zu sehen, wenn hier auch nur partiell.
Diese eigentlich ringförmige Sonnenfinsternis, konnte man am 10. Juni 2021 in ganz Deutschland als partielle Sonnenfinsternis beobachten. Vielerorts spielte das Wetter auch mit.
Letztmals war es die totale Sonnenfinsternis vom 20. März 2015, welche von Mitteleuropa und auch von Deutschland aus in ihren partiellen Phasen beobachtet werden konnte (1).
Diesmal raste der Schatten über die nördlichen Polarregionen, von Nordkanada, über Grönland, den Nordpol, bis nach Sibirien hin. Es handelte sich bei dieser Finsternis um den Saros-Zyklus 147. Der Bedeckungsgrad lag in Mitteleuropa je nach Ort zwischen 3 und 19 % (1).
In Nordhessen z. B. begann die Finsternis um 11.28 Uhr (MESZ), wobei der Mond allmählich die Sonnenscheibe anknabberte. Um 13.33 Uhr (MESZ) endete die Finsternis und der Mond löste sich wieder von der Sonnenscheibe (1).
Totale Sonnenfinsternisse sind noch viel spektakulärer, kommen aber hier in Deutschland seltener vor. Die letzte totale Sonnenfinsternis war am 11. August 1999 und die nächste totale Sonnenfinsternis ist hier erst wieder in 60 Jahren zu erleben.
Es war aber auch diesmal wieder beeindruckend zu erfahren, mit welcher Präzession die Vorhersage mit exakter Zeitangabe in der Realität eintrat.
Die Anspannung war für die interessierten Beobachter vor Beginn des Ereignisses wieder groß.
Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.
Nachfolgend kannst Du Dir ein paar Fotos und einen Zeitraffer-Videofilm ansehen:
Ein Live-Stream des Ereignisses.
Quellennachweis:
(1) = Kosmos-Himmelsjahr 2021, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller.
Der Merkurtransit vom 11. November 2019, eine „Mini-Sonnenfinsternis“.
Es war ein Ereignis, fast genauso spannend bzw. spektakulär wie eine normale Sonnenfinsternis, welche durch den Neumond hervorgerufen wird. Der Merkurtransit gehört somit zu den Sonnenfinsternissen, wenn es auch nur eine sehr kleine Sonnenfinsternis ist. Man hat bei diesem Ereignis das Gefühl eines wirklichen kosmischen „Life-Erlebnisses“. Wobei dann auch noch relativ schnelle astronomische Abläufe sichtbar und erlebbar werden. Merkur benötigt für einen Sonnenumlauf nur 88 Tage (2).
Ein Pünktchen vor der Sonnenscheibe. Der Größenvergleich: Sonnendurchmesser = 1,4 Mill. km, Merkurdurchmesser = 4.879,4 km (1). Während der Beobachtung betrug die Größe der Merkurscheibe nur den 194. Teil der Sonnenscheibe (2).
Beim diesjährigen Transit wurde außerdem eine sehr geringe Distanz zum Sonnenscheibenmittelpunkt erreicht. Merkur befand sich zum Einen wieder in unterer Konjunktion zur Sonne, zum Anderen passierte er fast gleichzeitig seinen aufsteigenden Knoten, den Kreuzungspunkt mit der Ekliptik. Die Merkurbahn ist 7° zur Erdbahn (Ekliptik) geneigt. Dieses Ereignis sollte insgesamt 5h28m 48s andauern. In Mitteleuropa konnten allerdings nur ca. 50% des Ereignisses verfolgt werden, da die Sonne bereits nach der Hälfte des Ereignisses unterging (2). An diesem Tag waren in Deutschland die Wetterbedingungen nicht überall gut. Vielerorts war es bewölkt.
Kontaktdaten vom 11. Nov. 2019 (MEZ): 1. Kontakt: 13h35m29s; 2. Kontakt: 13h37m10s; Mitte: 16h19m39s; 3. Kontakt: 19h02m22s; 4. Kontakt: 19h04m03s (2).
Die Zeitspannen zwischen den einzelnen Merkurtransiten sind enorm. Der erste selbst miterlebte Merkurtransit fand am 07. Mai 2003 statt. Die Beobachter in Nordhessen konnten dieses Ereignis bei hervorragendem Wetter und in voller Länge mit verfolgen.
Nach 13 Jahren und zwei Tagen, am 09. Mai 2016, war es dann wieder soweit. Auch bei diesem erneuten Transit waren die Wetterbedingungen in Nordhessen sehr gut. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Beobachtung waren Brilliant. Der 1. Kontakt fand um 13.12 Uhr (MESZ) statt. Das Wetter blieb während der gesamten Laufzeit von sieben Stunden stabil. Die Sonne ging allerdings aufgrund des nicht ebenen Beobachtungsgeländes, das Gelände stieg in Nord-West-Richtung an, vor dem Merkuraustritt unter. Rundherum ein schönes Event, konnte man doch den Größenunterschied zwischen Sonne und Merkur noch einmal deutlich wahrnehmen. Auch die Geschwindigkeit von Merkur war spürbar, und konnte beeindruckend nachvollzogen werden (3).
Alle drei Merkurtransits (2003; 2016; 2019) waren von ganz Mitteleuropa aus beobachtbar. Der nächste Merkurtransit findet erst im Jahr 2032 statt (2).
Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.
Nachfolgend ein Foto:
Quellennachweis:
(1) = https://de.wikipedia.org/wiki/Merkur_(Planet)
(2) = Kosmos Himmels-Jahr 2019, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller
(3) = Kosmos Himmels-Jahr 2016, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller
The Great American Eclipse 2017, die totale Sonnenfinsternis in den USA 2017, beobachtet im US-Bundesstaat Wyoming bei den Cowboys in Riverton.
Die totale Sonnenfinsternis vom 21. August 2017 in den USA war die nachfolgende Sonnenfinsternis von 1999 mit der Saros Zyklus-Nr. 145 (1). Genau nach 18 Jahren, 11 Tagen und 8 Stunden war es wieder soweit, der Neumond schob sich bei diesem Zyklus wieder vor die Sonne (2).
Eine Sonnenfinsternis ist immer ein aufregendes, spannendes, außerordentlich seltenes und mitreißendes Ereignis.
Der Wunsch diese Sonnenfinsternis zu beobachten bestand schon länger. Die Planungen für diese Reise begannen für mich und meine Frau bereits im November 2016.
Am 18. August ging es endlich los. Wir flogen von Frankfurt aus nach Denver, dann weiter nach Casper im US-Bundesstaat Wyoming. Per Mietauto fuhren wir dann von Casper nach Riverton. Hier trafen wir weitere uns bekannte Enthusiasten aus Deutschland. Wir wollten uns das Ereignis zusammen in Riverton oder der nahen Umgebung ansehen. Die Wetterprognosen für Riverton waren gut, lagen sie doch immerhin bei 85 % Sichtbarkeit für das Ereignis. Überhaupt wetteiferte Riverton mit dem nahe gelegenen Casper um die Wette. Die besseren Wetterprognosen wechselten zwischen den beiden Städten ständig hin und her.
Unsere kleine Gruppe, bestehend aus insgesamt sieben Personen, suchte einen Tag vor dem Ereignis, einen geeigneten Standort ca. acht Meilen nordöstlich von Riverton an der Hidden Valley Road aus. Der Standort lag ziemlich genau auf der Zentrallinie auf einem Hügel etwas abseits vom Highway auf einer Nebenstraße (3). Man hatte einen 360 Grad Rundumblick. Von dem höher gelegenen Hügel aus, würde man auch den Kernschatten besser herannahen sehen. Direkt an dem Highway hatten sich bereits viele Camper in Einbuchtungen niedergelassen.
Sehr früh am 21. August 2017 fuhren wir zum ausgewählten Standort, um unser Equipment aufzubauen. Die Sonne ging zu diesem Zeitpunkt gerade farbenprächtig über dem Horizont im Osten auf. Es bot sich dem Betrachter ein wunderbares Farbenspiel. Die Lufttemperatur lag anfänglich bei angenehmen 18 Grad Celsius, später bei über 30 Grad Celsius. Unsere kleine Gruppe staunte nicht schlecht, dass auch bereits andere Beobachter diesen Standort ausgewählt hatten. Es zeigte sich, dass wir vom nahe gelegenen Highway so gut zu sehen waren, zumindest die Autos, dass immer mehr begeisterte Sonnenbeobachter nachfolgten. Das Gelände war aber so groß, dass für alle Platz vorhanden war. Da waren Familien, welche Ihr Zelt aufgebaut hatten, Camper mit Komplettausrüstung, Motorradfahrer, und weitere Autos mit euphorischen Beobachtern. Pünktlich zum Ersten Kontakt, um 10.22 Uhr Ortszeit (3), hatten wir unsere Ausrüstung aufgebaut. Der Himmel war zu Beginn des Ereignisses klar, es zogen im Verlauf der partiellen Phase aber einige Cirren vor die Sonne. Näher zur Totalitätsphase hin, klarte der Himmel zum Glück wieder auf. Nun stieg bei allen Teilnehmern die Anspannung. Man bekam gerade noch mit, dass ein Camper es sich auf seinem Autodach gemütlich gemacht hatte. Die Kameras klickten in immer kürzeren Sequenzen. Es wurde zunehmend dämmriger.
Um 11.41 Uhr Ortszeit war es dann soweit (3). Es herrschte plötzlich fast komplette Dunkelheit. Für ca. 2,5 Minuten (3) liefen unglaubliche, fast filmische Szenen für die Beobachter hintereinander ab. Da war der zweite Kontakt mit Perlschnureffekt, die anschließende Korona mit unglaublich langen Streamern, der dritte Kontakt mit Diamanteffekt und gut sichtbaren Protuberanzen. Dann wurde es wieder hell, die Beobachter waren von den Eindrücken begeistert.
Fazit: Eine sehr gut beobachtbare, sehr mitreißende, und sehr eindrucksvolle Sonnenfinsternis, bei der das Wetter im richtigen Moment bis auf den Punkt genau gepasst hat.
Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.
Nachfolgend einige Bilder:
Quellennachweis:
(1) = Kosmos Himmels-Jahr 2017, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller
(2) = https://de.wikipedia.org/wiki/Saroszyklus
(3) = https://de.wikipedia.org/wiki/Sonnenfinsternis_21._August_2017
Dieser Beitrag beinhaltet die Totale Sonnenfinsternis vom 14. November 2012 in Australien im Land der Kängurus.
Nach einem Trip von Darwin über Alice Springs (Ayers Rock), Adelaide, Melbourne und Sydney, trafen wir zum Abschluss der Reise in Cairns ein. Man kann das Erlebte hier an dieser Stelle nicht alles niederschreiben. Doch eines sollte erwähnt werden, dass der Ayers Rock ein absolutes „Muss“ für einen Australienreisenden sein sollte. Auch die „Great Ocean Road“ im Süden ist sehr zu empfehlen. Natürlich auch Sydney, die Stadt wo das „Leben“ unglaublich pulsiert.
In Palm Cove, nahe bei Cairns, sollte die bevorstehende Sonnenfinsternis direkt auf der Zentrallinie stattfinden (1). Eine Zeitschrift in Port Douglas schrieb, „Let the festival begin“. Am 13. November, einen Tag vor der Sonnenfinsternis, trafen wir in Cairns noch Astronomie-Kollegen. Wir unterhielten uns über die aktuelle Wettersituation, und die besten Standortbedingungen. In Cairns bildeten sich in den letzten Tagen in Süd-Ost-Richtung, an den vorgelagerten Inseln, immer wieder hartnäckige Wolkenbänke. Diese würden eine Beobachtung unmöglich machen.
Am Morgen des 14. November waren die Aussichten aber gut, nur 40% Wolkenwahrscheinlichkeit. Auf den Klippen nördlich von Palm Cove, bauten wir um 3.00 Uhr Ortszeit unser Equipment auf. Ein wenig später erschienen am selben Platz noch weitere Beobachter. Auf den Klippen blies ein starker Wind aus südlicher Richtung, bei angenehmen 20 Grad Celsius. Vereinzelte Wolken zogen von Süd-Ost nach Nord-West. Der erste Kontakt um 5.44 Uhr, kurz nach Sonnenaufgang, wurde durch eine größere Wolke vereitelt. Die Brandung warf die Gischt hoch über die Felsklippen, sodass die Füße immer wieder etwas nass wurden. Ca. 12 Minuten vor dem zweiten Kontakt, gab eine Wolkenlücke die Sonne wieder frei. Gerade noch rechtzeitig zur 6.38 Uhr einsetzenden Totalität.
Einige Beobachter am Strand kreischten und klatschten Beifall. Die Verfinsterung dauerte 2 Minuten und 3 Sekunden. Dann ein kurzes Aufblitzen, ein Diamant war zu sehen. Während der abschließenden partiellen Phase, machte sich Erleichterung breit.
Eine kleine Springflut, welche durch das Ereignis wohl zustande kam, machte den Rückweg dann etwas beschwerlich. Es war wirklich ein atemberaubendes Ereignis, einfach grandios. Den Wasserkontakt durch die Gischt konnte man verschmerzen.
Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.
Nachfolgend einige Bilder:
Quellennachweis:
(1) = Kosmos Himmelsjahr 2012, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller
Das Jahrhundertereignis: Venustransit vom 05./06.06.2012 (1).
Der Beitrag vermittelt etwas über den von mir durchgeführten Kurztrip nach Meißen in Sachsen.
Bei einem Venustransit handelt es sich um eines der seltensten astronomischen Ereignisse überhaupt (1).
Dies rechtfertigt auch den Aufwand und die weite Fahrt.
Für den 06. Juni 2012 wurde in Europa das Ereignis mit Spannung erwartet (1). Es warf bereits seine Schatten voraus. Leider wurde für die Region um Kassel herum, nach Süden und nach Norden, schlechtes Wetter vorhergesagt. Es war sogar von einer „Regenautobahn“ die Rede. Wo war das „Venuswetter“ geblieben? Für einen schmalen Streifen im Osten, vom Elbsandsteingebirge bis hoch nach Usedom, wurde gutes Wetter prognostiziert.
Also fuhr ich kurz entschlossen am 05.06. um 22.30 Uhr (MESZ) los, mit Ziel Meißen bzw. Dresden. Die Entscheidung zwischen den beiden Orten wollte ich mir noch offen halten. Schnell ging die Fahrt an Halle (Sachsen-Anhalt) vorbei, weiter über die A14 nach Leipzig. Beim Blick zurück, in westlicher Richtung, zeigten sich noch immer starke Wolkenbänke. Ich entschied mich für die kürzere Strecke, also Meißen. Am Zielort traf ich dann um ca. 03.00 Uhr nach Mitternacht ein. Einen geeigneten Standort fand ich auch auf einer kleinen Nebenstraße in Richtung Niederau. Neben einem Radweg stellte ich das Auto ab. Das Gelände war sehr flach und ein weiter Blick bis zum Horizont war möglich.
Also begann ich mit dem Fernrohraufbau bei einer Temperatur von ca. 6 Grad Celsius. Der Aufbau war um 04.15 Uhr abgeschlossen. Während ich auf das Ereignis wartete, fuhr ein LKW-Fahrer hupend auf der angrenzenden Straße vorbei. Entweder wollte er mir Glück wünschen, oder er dachte vielleicht, ich würde eine Radarfalle aufbauen! Den wirklichen Grund werde ich wohl nie erfahren. Um 04.26 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang, war ein wunderschönes Morgenrot zu beobachten. Die Sonne schob sich vorsichtig um 05.06 Uhr über den Nordosthorizont. Ich wollte ein paar Aufnahmen mit einem 950 mm-Refraktor ohne Filter „schießen“. Solange die Sonne sich noch in einem schmalen Dunststreifen am Horizont befand, würde das gehen ohne dabei direkt in die Sonne zu sehen. Dies sollte man auf gar keinen Fall machen.
Nun hatte mich das Ereignis voll in seinen Bann gezogen. Die ersten Radfahrer fuhren auf dem Radweg vorbei. Dann war es soweit, da war die aufgehende Sonne mit Venus zu sehen, …unglaublich. Der weite Weg hatte sich also gelohnt. Schnell befestigte ich das spezielle fotographische Filter vor das Fernrohr, später das visuelle Filter. Einige Radfahrer hielten an, um sich das Ereignis ebenfalls direkt anzusehen.
Um 06.55 Uhr war Alles vorbei. Schade erst in 105 Jahren ist es wieder so weit (1).
Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.
Nachfolgend einige Bilder:
Quellennachweis:
(1) = Kosmos Himmelsjahr 2012, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller
Die Totale Sonnenfinsternis 2006 in der Türkei unter der Flagge des Halbmondes.
Am 29. März 2006 fand in der Türkei diese Totale Sonnenfinsternis statt. In Side konnten wir dieses aufregende Naturschauspiel direkt miterleben.
In den Tagen vor der Finsternis wechselten die Wetterbedingungen noch ständig, von wolkenlosem Himmel bis hin zur massiven Bewölkung. Wetterexperten einer amerikanischen Gruppe konnten alle Zweifel einer Verschlechterung des Wetters beseitigen.
Unsere kleine Gruppe bekam vom Hotelmanager einen sehr guten Standort in der Nähe des Strandes für die Beobachtung zugewiesen. Er sorgte auch für Strom und eine Absperrung des kleinen Areals, so dass wir unsere Instrumente ungestört aufbauen konnten.
Die partielle Phase begann um 12.38 Uhr Ortszeit, die Totalität setzte um 13.55 Uhr ein, wobei alle Beobachter vor Begeisterung aufschrien. Kurz vorher war noch ein wunderschöner Diamantring zu sehen. Die sich aufbauende Korona sah dann aus wie ein Schmetterling. Die Temperatur fiel von vorher 22 Grad Celsius auf 16 Grad Celsius ab. Während der Totalität hörte man das ständige Klacken der Fotoapparate. Nach 3 Minuten und 45 Sekunden Finsternis beendete ein erneuter Diamantring das überwältigende Schauspiel.
Ein Wechselbad der Gefühle: Aufregend, Gänsehaut pur, der Neumond verdunkelte die Sonne komplett, die Vögel hörten auf zu singen.
Die Beobachter fingen nach der Totalität spontan an Beifall zu klatschen. Es wurde wieder heller. Der visuelle Eindruck des Erlebten prägte sich nachhaltig ein.
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Nachfolgend einige Bilder:
Die Venus trat am 08. Juni 2004 nach knapp 122 Jahren wieder vor die Sonne (1).
Dieses äußerst spannende, spektakuläre und extrem seltene astronomische Ereignis, hatte kein damals lebender Mensch jemals erlebt (1).
Keiner wusste so recht, wie das Ereignis ablaufen würde. Man konnte nur spekulieren und sich Ausmalen wie es vielleicht aussehen könnte. Im 20. Jahrhundert fand überhaupt kein Venustransit statt.
Dann plötzlich war es so weit, die Venus berührte die Sonnenscheibe um 7.19 Uhr. Zog dann im weiteren Verlauf als dunkle Scheibe vor der Sonne vorüber. Mit einer Sonnenfinsternisbrille von 1999 konnte das Ereignis bereits gut visuell beobachtet werden. Noch beeindruckender war die Beobachtung mit einem Teleskop.
An der Hombresser Friedenseiche auf dem Warthübel waren die Wetterbedingungen gut. Der Transit konnte in seinem ganzen Verlauf, 7.19 Uhr bis 13.22 Uhr (MESZ) (1), von einigen Beobachtern mit verfolgt werden.
Der Venustransit zählt zu den Sonnenfinsternissen, und er findet nur ca. alle 100 Jahre statt. Dann allerdings zwei Mal in einem Abstand von acht Jahren. Es gibt eine Gesamtperiode zu der Wiederkehr des Ereignisses: 8+121,5+8+105,5= 243 Jahre (1).
Ja, es konnte einem schon den Atem verschlagen, wie präzise die Vorhersage eintrat.
Das Ereignis ist an ein paar Bedingungen geknüpft: Alle drei Himmelskörper, Sonne, Venus und Erde müssen sich auf einer direkten Linie zueinander befinden, also auf einer Ebene stehen. Die Venusbahn liegt bekanntlich innerhalb der Erdbahn, ist aber um 3,4 Grad zur Erdbahnebene geneigt (1).
Kepler hatte im 17. Jahrhundert den Venustransitzyklus errechnet und den Transit von 1631 vorausgesagt (2).
James Cook (1728-1779) reiste im 18. Jahrhundert um die „halbe Welt“, um das Ereignis zu beobachten.
Erstmals konnte so im 18. Jahrhundert durch die Zusammenarbeit einiger Astronomen, und den so ermittelten unterschiedlichen Pfaden der Venus vor der Sonnenscheibe, bedingt durch die differierenden Kontaktzeiten der einzelnen Beobachtungsorte, die astronomische Einheit ermittelt werden (1).
Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.
Nachfolgend einige Bilder:
Quellennachweis:
(1) = Kosmos Himmelsjahr 2004, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller
(2) = https://de.wikipedia.org/wiki/Venustransit
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