Die Venus trat am 08. Juni 2004 nach knapp 122 Jahren wieder vor die Sonne (1).
Dieses äußerst spannende, spektakuläre und extrem seltene astronomische Ereignis, hatte kein damals lebender Mensch jemals erlebt (1).
Keiner wusste so recht, wie das Ereignis ablaufen würde. Man konnte nur spekulieren und sich Ausmalen wie es vielleicht aussehen könnte. Im 20. Jahrhundert fand überhaupt kein Venustransit statt.
Dann plötzlich war es so weit, die Venus berührte die Sonnenscheibe um 7.19 Uhr. Zog dann im weiteren Verlauf als dunkle Scheibe vor der Sonne vorüber. Mit einer Sonnenfinsternisbrille von 1999 konnte das Ereignis bereits gut visuell beobachtet werden. Noch beeindruckender war die Beobachtung mit einem Teleskop.
An der Hombresser Friedenseiche auf dem Warthübel waren die Wetterbedingungen gut. Der Transit konnte in seinem ganzen Verlauf, 7.19 Uhr bis 13.22 Uhr (MESZ) (1), von einigen Beobachtern mit verfolgt werden.
Der Venustransit zählt zu den Sonnenfinsternissen, und er findet nur ca. alle 100 Jahre statt. Dann allerdings zwei Mal in einem Abstand von acht Jahren. Es gibt eine Gesamtperiode zu der Wiederkehr des Ereignisses: 8+121,5+8+105,5= 243 Jahre (1).
Ja, es konnte einem schon den Atem verschlagen, wie präzise die Vorhersage eintrat.
Das Ereignis ist an ein paar Bedingungen geknüpft: Alle drei Himmelskörper, Sonne, Venus und Erde müssen sich auf einer direkten Linie zueinander befinden, also auf einer Ebene stehen. Die Venusbahn liegt bekanntlich innerhalb der Erdbahn, ist aber um 3,4 Grad zur Erdbahnebene geneigt (1).
Kepler hatte im 17. Jahrhundert den Venustransitzyklus errechnet und den Transit von 1631 vorausgesagt (2).
James Cook (1728-1779) reiste im 18. Jahrhundert um die „halbe Welt“, um das Ereignis zu beobachten.
Erstmals konnte so im 18. Jahrhundert durch die Zusammenarbeit einiger Astronomen, und den so ermittelten unterschiedlichen Pfaden der Venus vor der Sonnenscheibe, bedingt durch die differierenden Kontaktzeiten der einzelnen Beobachtungsorte, die astronomische Einheit ermittelt werden (1).
Achtung: Nie mit bloßem Auge in die Sonne blicken. Immer spezielle Sonnenfinsternis-Brillen oder speziell geprüfte Sonnenfilter verwenden. Ohne diesen Schutz drohen unweigerlich irreparable schwere Augenschäden bis hin zur Erblindung.
Nachfolgend einige Bilder:
Quellennachweis:
(1) = Kosmos Himmelsjahr 2004, herausgegeben von Hans-Ulrich Keller
(2) = https://de.wikipedia.org/wiki/Venustransit
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